Die
Erschaffung einer neuen Welt
Anmerkungen
Anhand eines Endlosspiels auf durchschnittlicher
Schwierigkeitsstufe führen wir Sie in diesem Beispiel von der ersten
Insel bis zu einem Volk von Aristokraten durch die Welt von Anno1602.
PHASE I: DIE NEUE HEIMAT
Suchen Sie nach einer besonders großen
Insel, damit Sie genügend Platz haben. Die Anbaumöglichkeiten
spielen zunächst eine untergeordnete Rolle - Sie können später
noch andere Inseln mit geeigneten Anbaumöglichkeiten besiedeln. Ihre
neue Heimat sollte auf jeden Fall über ein Erzvorkommen verfügen!
Wenn die geeignete Insel gefunden wurde, errichten Sie Ihr erstes Bauwerk:
das Kontor.
PHASE II: PIONIERE
Bauen Sie zunächst ein gut durchdachtes
Straßennetz. So vermeiden Sie, daß Sie später alles umbauen
müssen. Als besonders effektiv haben sich Viertel mit 6x6 Feldern
Innenftäche erwiesen. Auch wenn Sie viele dieser Felder erst später
verwenden werden, ist es doch ratsam, diese Einteilung gleich zu Beginn
vorzunehmen. Errichten Sie am Rande des Kontor-Einflußbereiches Ihren
ersten Marktplatz.
Finanzen
Soviel Geld wie ganz zu Anfang werden
Sie eine ganze Zeit Lang nicht haben. Haben Sie keine Angst, weit Ihre
Ausgaben anfänglich Ihre Einnahmen um ein Mehrfaches übersteigen.
und mehr Marktkarren zum Transporx von
Gütern zu haben. Fahren Sie mit Ihrem Schiff die umliegenden Inseln
ab, um sie zu erkunden.
Expansion
Errichten Sie Marktplätze, um Ihren
Einflußbereich zu erweitern und mehr Marktkarren zum Transport von
Gütern zu haben. Fahren Sie mit Ihrem Schiff die umliegenden Inseln
ab, um sie zu erkunden
Rohstoffe und Nahrung
Der erste Rohstoff, den Sie unbedingt
benötigen, ist Holz. Bauen Sie drei bis fünf Förster in
unmittelbarer Nähe des Kontors oder der Marktplätze. Siedeln
Sie die Holzfäller möglichst am Rand der Insel an, um das Zentrum
für Wohnungen zu reservieren. Die mitgebrachten Nahrungsmittel sind
sehr schnell aufgebraucht. Für den Anfang reicht es, ein oder zwei
Fischer zu bauen. Die Investition in Jäger können Sie überspringen.
Siedlung
Siedeln Sie Ihr Volk in weiser Voraussicht
im Zentrum der Insel an. Sie können in jedem 6x6-Feld 8 Häuser
unterbringen (das mittlere Feld bleibt Leer, weil es keine Straßenanbindung
hat). Lassen Sie ein zentrales Viertel für zukünftige soziale
Einrichtungen frei. Errichten Sie eine Kapelle für Ihre Einwohner
(z. B. in dem freien Mittelfeld eines 6x6-Viertels). Zu Anfang genügen
so viele Wohnhäuser, wie Sie im Einflußbereich einer Kapelle
unterbringen können.
Engpaß: Werkzeuge
Ihre anfänglichen Werkzeugreserven
sind nur allzu schnell verbraucht. Geben Sie Kauforder für einen Bestand
von ca. 10-15 Tonnen Werkzeuge in Ihrem Kontor, noch bevor Ihre Vorräte
erschöpft sind.
Upgrades Neben adäquater Nahrungsversorgung
gelüstet es Ihren Pionieren nach Tuch und einer Kapelle (siehe Siedlung).
Bauen Sie daher für den Anfang zwei Schaffarmen und eine Webstube.
Kurz darauf steigen Ihre Pioniere zu Siedlern auf. Pro Hütte werden
beim Aufstieg eine Tonne Werkzeug und drei Tonnen Holz benötigt. Warten
Sie, bis alle Hütten aufgewertet wurden.
PHASE III - SIEDLER
Der Einkauf von Werkzeugen kostet Unmengen
von Geld und wird Sie auf Dauer in den Ruin treiben. Daher ist Ihr wichtigstes
Ziel in dieser Phase, Erz zu fördern und zu Werkzeugen zu verarbeiten.
Leider ist eine Erzmine alles andere als preiswert. 1.000 Goldstücke
und große Mengen Baumaterial sind für den Bau nötig. Sie
sollten die Mine bauen, bevor Ihr Startkapital aufgebraucht ist, sonst
werden Sie es schwer haben, das nötige Geld aufzubringen. Tip: Um
das nötige Baumaterial anzusparen, taden Sie diese auf Ihr Schiff.
So vermeiden Sie es, Ihren Bewohnern kein Baumaterial zur Verfügung
zu stellen. Wenn Sie genug Material haben, können Sie es zurück
ins Kontor laden.
Finanzen
Wenn Sie es schaffen, eigene Werkzeuge
herzustellen, bevor Ihr Startkapital verbraucht ist, kommen Sie innerhalb
dieser Phase in die Gewinnzone.
Expansion
Sie sollten in diesem Abschnitt Ihre Heimatinsel
ganz erobern und sich nach neuen Inseln für Ihr Reich umschauen. Da
Ihre Konkurrenten das gleiche Ziel wie Sie verfolgen, müssen Sie frühzeitig
die umliegenden Inseln für sich beanspruchen. Es ist ratsam, Kontore
auf den benachbarten Inseln zu errichten, auch wenn Sie dort noch keine
Gebäude errichten können. Früher oder später brauchen
Sie alle Rohstoffe, um sich von den Händlern und Ihren Konkurrenten
unabhängig zu machen.
Tip: Manchmal besitzt ein Computerspieler
die Dreistigkeit, sich auf einer neuen Insel zu Ihnen zu gesellen. Das
vermeiden Sie, indem Sie neben dem Kontor auch noch Marktplätze bauen
und so die ganze Insel für sich beanspruchen.
Rohstoffe und Nahrung
Zu Hause sollten Sie neben Holz jetzt
auch Ziegel und Erz (siehe oben) abbauen. Zur Deckung des Nahrungsbedarfs
eignen sich zu diesem Zeitpunkt Rinderfarmen und Schlachter.
Siedlung
Vergrößern Sie Ihre Siedlung
mit weiteren Wohnhäusern. Achten Sie darauf, daß alle Wohnhäuser
im Einflußbereich einer Kapelle stehen. Bauen Sie nicht zu viele
neue Häuser, sondern warten Sie, bis alle Pioniere zu Siedlern aufgesfiegen
sind. Errichten Sie in der Mitte Ihrer Siedlung jetzt eine Feuerwehr. Wenn
ein Feuer ausbricht, stehen die Chancen gut, daß der Brand rechtzeitig
gelöscht bzw. eine Ausbreitung verhindert wird.
Bedürfnisse
Ihre Siedler verlangen nun nach Alkohol,
Tabak und Gewürzen. Außerdem wünschen Ihre Bewohner jetzt
Schulen und Wirtshäuser. Sie sollten die gewünschten Güter
auf anderen Inseln abbauen, um keinen Platz auf Ihrer Hauptinsel zu verschwenden.
Legen Sie mit Ihrem Schiff eine automatische Handelsroute für den
Transport der neuen Güter fest. Errichten Sie die Schule und das Wirtshaus
erst, wenn Sie den Bedarf an wenigstens zwei der drei Bedarfsgüter
decken können. Ihre Siedler steigen nun zu Bürgern auf. Dafür
werden pro Haus zwei Tonnen Werkzeuge, zwei Tonnen Holz und sechs (!) Tonnen
Ziegel benötigt.
PHASE IV - BÜRGER
In dieser Stufe soltten Sie etwas länger
verweiten, um Ihre Produktion auch langfristig den Bedürfnissen anpassen
zu können.
Finanzen
Ihre Steuereinnahmen sollten zu Anfang
dieser Phase die Kosten übersteigen. Sparen Sie genügend Geld,
um weitere Siedlungen zum Rohstoffabbau zu finanzieren.
Expansion
Sie sollten sich jetzt verstärkt
um die Neubesiedelung anderer Inseln kümmern. Sichern Sie sich alle
Rohstoffe (Alkohol, Tabak, Gewürze, Kakao, Baumwolle und Gotd), indem
Sie die Inseln für sich beanspruchen, auch wenn Sie zur Zeit einige
dieser Rohstoffe noch gar nicht brauchen.
Tip: Goldvorkommen sind äußerst
selten. Wenn Sie also auf eine Insel mit einer Goldader treffen, errichten
Sie so bald wie möglich ein Kontor, bevor ein Konkurrent es tut.
Rohstoffe und Nahrung
Sichern Sie den Abbau und Transport von
Gewürzen, Alkohol und Tabak. Achten Sie auf Ihre Nahrungsreserven!
Sie sollten jetzt Ihre Nahrungsproduktion von Rinderzucht auf Getreideanbau
umstelten. Erweitern Sie Ihre Ziegelproduktion. Sie werden für den
Aufstieg zu Kaufleuten und für den Bau der Kirche und des Badehauses
jede Menge davon benötigen.
Siedlung
Sie brauchen zunächst keine neuen
Wohnhäuser, da Ihre Steuereinnahmen durch den Aufstieg .der alten
Häuser gedeckt wird. Sie erhalten mit der Zivilisationsstufe "Bürger"
auch die Möglichkeit, einen Arzt zu bauen. Sofort nach der Meldung
"Ihre Btirger verlangen einen Arzt" Dies sollten Sie schleunigst tun, da
ab jetzt auch die Gefahr einer Pestepidemie hinzukommt. Sie können
zur Abschreckung von Räubern jetzt auch einen Galgen aufstellen. Räuber
überfatlen Ihre Marktkarren und stehlen die Waren.
Bedürfnisse
Damit Ihre Bürger zu Kaufleuten avancieren
können, müssen Sie den Bedarf an allen Bedarfsgütern der
vorangegangenen Stufen decken und außerdem noch Kakao herbeischaffen.
Wenn Sie diese Güter in ausreichenden Mengen vorrätig haben,
errichten Sie eine Kirche und ein Badehaus. Versuchen Sie, diese Gebäude
möglichst zentral zu bauen, um all Ihre Häuser abzudecken. Achten
Sie darauf, daß Sie für den anstehenden Bevölkerungsschub
genug Nahrung haben, sonst geht der Aufschwung schnell nach hinten los.
Pro Haus werden zum Umbau drei Tonnen Werkzeug, drei Tonnen Holz und neun
Tonnen Ziegel benötigt.
PHASE V - KAUFLEUTE
Bauen Sie in dieser Phase Ihre Rohstoffproduktion
weiter aus. Wagen Sie den Schritt in die letzte Zivilisationsstufe erst,
wenn Sie Ihre Kaufleute bei Laune halten können.
Finanzen
Geld sollten Sie mittlerweile in rauhen
Mengen haben. Investieren Sie in bessere Schiffe (große Werft ab
500 Kaufleute). Ihre Versorgungsinseln sollten Sie bis auf den letzten
Quadratmeter bebauen und eventuell noch freie Inseln besiedeln.
Expansion
Alle interessanten Inseln sind zu diesem
Zeitpunkt bereits besetzt. Wenn Sie beim Besiedlungspoker den kürzeren
gezogen haben, ist es jetzt an der Zeit, sich über eine militärische
Lösung des Problems Gedanken zu machen...
Rohstoffe und Nahrung
Ihre Versorgung mit Nahrung und Bedarfsgütern
sollte in dieser Phase völlig autark sein. Wenn Sie einen etwaigen
Engpaß nicht aus eigener Kraft oder per Handel beseitigen können,
haben Ist Ihnen !hr Gegner feindlich Sie zwei Möglichkeiten. Entweder
bauen Sie Bevölkerung ab, oder Sie verschaffen sich gewaltsam neues
Territorium. Einige Güter werden jetzt in anderen Mengen nachgefragt.
Mitunter ist es sinnvoll, Überproduktionen abzubauen und andere Rohstoffe
vermehrt zu gewinnen.
Siedlung
In dieser Stufe hat es sich so ziemlich
ausgesiedelt. Sie können Ihre Stadt noch erweitern, wenn Ihre Güterversorgung
dies zuläßt, um weitere Steuerquetlen zu erschließen.
Das sollten Sie jedoch nur bei akuter Geldknappheit tun, da Sie ja immerhin
noch eine Stufe vor sich haben.
Bedürfnisse
Jetzt bedarf es nur noch Kleidung und
Schmuck, um die Krone der Zivilisation zu erlangen. Kaufleute wollen nach
erledigtem Tageswerk ins Theater und ihren Nachwuchs in Hochschulen
bilden lassen. Die Hochschule ersetzt alle Schulen im Einflußbereich.
Pro aufgewertetem Haus entnehmen Ihre Bewohner drei Tonnen Werkzeug, drei
Tonnen Holz und zwölf Tonnen Ziegel. Eventuell müssen Sie vor
dem Sprung zur Aristokraten-Stufe noch mehr Steinmetze in Steinbrüche
schicken, um den enormen Ziegelbedarf decken zu können.
PHASE VI - ARISTOKRATEN
Sie haben die letzte Stute der Zivilisation
erreicht und beschäftigen sich nun nur noch damit, Ihre verwöhnten
Bewohner bei Laune zu halten und Ihre Macht auszudehnen. Wem es allzu friedlich
ist, kann jetzt seine kriegerischen Launen ausleben oder auf Piratenjagd
gehen. Versuchen Sie, 2.500 Aristokraten zu erreichen, oder die ganze Inselwelt
zu besiedeln.
Wirtschaftszyklen
Die Verhältnisse sind nur dann optimal,
wenn diejeweiligen Zulieferbetriebe auch optimal arbeiten, z. B. ist eine
Fleischerei nur dann voll ausgelastet, wenn auch die beiden Rinderfarmen
genügend Weideplatz haben. Bei landwirtschaftlichen Produkten müssen
die Plantagen mit der maximalen Felderzahl versorgt sein und auf 100% geeignetem
Boden stehen. Die Betriebskosten geben
pro Gebäude und Zyklus die zu zu
erfüllen gilt, um Schlüsselbetriebe bauen zu können. Wichtig:
Wenn beispielsweise von 120 Siedlern die Rede ist, geht es dabei wirklich
nur um die Bevölkerungszahl auf der Stufe "Siedler" oder höher.
Die Anzahl von Menschen einer bestimmten Zivilisationsstufe erfahren Sie,
wenn Sie auf ein entsprechendes Haus klicken.
Belohnungen für besondere Errungenschaften
Auch wenn Sie Ihr Votk manchmal wegen
seines schier unersättlichen Bedarfs an Gütern zum Teufel wünschen,
werden Sie hin und wieder für Ihre Verdienste um das Wohl der Bürger
belohnt. Die Gebäude, die Sie als "Belohnung" erhalten, kosten nur
den Bau, keinen Unterhalt.
Palast: Wenn Sie in Ihrer Siedlung
mehr als 1.500 Aristokraten beherbergen, dankt man Ihnen diese Leistung
mit einem Patast.
Kathedrale: Steigt Ihre Aristokratenbevölkerung
gar über 2.500 Aristokraten, so dürfen Sie eine mächtige
Kathedrale errichten. Dieses Gotteshaus ersetzt in seinem Einflußbereich
sogar alle Kirchen, und das ohne Betriebskosten!
Triumphbogen: Wenn Sie einen Gegner
vernichten, so dürfen Sie diese Errungenschaft mit einem pompösen
Triumphbogen feiern.
Statue: Wer sein Volk über
Lange Zeit mit allem Nötigen versorgt, darf sein Antlitz in einer
goldenen Statue verewigen.
Florian Weidhase
PC-Action
Wir bedanken uns herzlich für die
freundliche Unterstützung des Anno 1602-Teams von Sunflowers. |